unser Konzept der Berufsvorbereitung
Für die Schülerinnen und Schüler der Förderschule ist der Übergang von der Schule in die Arbeitswelt mit großen Schwierigkeiten verbunden. Betrachtet man die heutige Situation am Arbeitsmarkt, so sind die Chancen für Förderschüler am Berufsleben teilzuhaben als äußerst gering zu bezeichnen. Die veränderten Anforderungsprofile als Folge der technischen Entwicklung, die Neuordnung von Ausbildungsberufen, die Konkurrenz durch Schulabgänger anderer Schulformen und die verstärkten Anforderungen hinsichtlich psycho-sozialer und personaler Kompetenz bilden eine fastunüberwindbare Hürde. Es muss aber pädagogisches Ziel bleiben, dass Schulabgänger der Förderschuleauch künftig Zugang zu den für sie angemessenen und leistbaren Ausbildungsberufen finden.
Ziele der Berufsvorbereitung
Ein wesentlicher Bestandteil des Unterrichts in den Abschlussklassen der ist die Beruf- und Lebensorientierung. Besonders das Fach Arbeitslehre, aber auch Fächer wie Deutsch, Mathematik, Geschichte/Politik, sowie Religion und Kunst sind fächerübergreifend in die Berufsvorbereitung mit einzubeziehen. Dabei muss sich der Unterricht aufgrund der veränderten Anforderungen in der Berufs- und Arbeitswelt in Inhalt und Methodik den neuen Gegebenheiten anpassen.Allerdings darf schulische Berufsvorbereitung nicht darauf abzielen, die Schüler einseitig auf die Erwerbsarbeit zu orientieren. Ziel soll vielmehr sein, die Entwicklung einer kritischen, also auch auf Veränderung einengender Bedingungen gerichteten Handlungsfähigkeit zu fördern. Berufsorientierung ist vielmehr ein integrativer Bestandteil der Persönlichkeitsentwicklung und der Lebensplanung. Die Phase des Übergangs in die nachschulische Lebenssituation muss breiter angegangen werden als primär auf den Aspekt„Schule-Beruf“.
Dazu zählen u. a.:
- Gestaltung der Tätigkeits- und Arbeitssituation
- Förderung der Eigentätigkeit und Erfahrungen im Herstellen von Produkten
- Vermittlung von Erfahrungen in „geschlechtsuntypischen“ Arbeitssituationen
- selbstverantwortliches Handeln in unterschiedlichen Lebenssituationen
- Gestaltung von Partnerschaft
- Gestaltung von Wohnsituationen.
Start ab Klasse 5
Im Zeitraum von der 5. bis zur 10. Klasse verändertsich das Berufswahlprofil der Schüler stetig. Bereits in den Jahrgängen 5 und 6 setzen Unterrichtsinhalte ein, die auf die spätere Berufswahl vorbereiten. Ab dem 8. Jahrgang wird die Berufsorientierung vertieft, es finden erste Beratungen statt und das erste Schülerbetriebspraktikum wird vorbereitet. In der Klasse 9 nimmt der Unterricht zur Berufsorientierung einen noch größeren Raum ein. Das erste Schülerbetriebspraktikum (4 Wochen) findet enebso statt wie die erste Berufsberatung durch die Berufsberaterin der Bundesagentur für Arbeit. Ein Elternabend zu diesem Thema soll Eltern und Erziehungsberechtigten Möglichkeiten der nachschulischen Fördermaßnahmen aufzeigen. In der Klasse 10 tritt die Berufsorientierung noch stärker in den Vordergrund. Neben dem zweiten Betriebspraktikum erfahren alle Schülerinnen und Schüler eine Einzelberatung durch die Berufsberaterin der Bundesagentur für Arbeit. Darüber hinaus finden Betriebsbesichtigungen, sowie Hospitationen in unterschiedlichen Berufskollegs und Einrichtungen zur Berufsvorbereitung (Bvb) statt. Wünschen die Schüler für ihren weiteren Weg den Besuch einer dieser Institutionen werden die Anmeldungen vom Schüler und einer hierauf spezialisierten Fachkraft von "Lernen Fördern e.V." gemeinsam durchgeführt.
Arbeitslehretag
Der Arbeitslehretag – jeweils donnerstags von der 3. bis zur 6. Stunde – bietet den Schülern die Auswahl zwischen acht Unterrichtsfeldern aus dem Bereich Arbeitslehre/Wirtschaftslehre (Technisches Werken, Metallwerkstatt, Hauswirtschaft, Textiles Gestalten, Berufsorientierung, Computer und Formulare, Technisches Zeichnen, Wirtschaftslehre, Berufsfeldspionage). Durch die Teilnahme an den Lehrgängen können die Schüler eine Teilnahmebescheinigung/Qualifikation erwerben, die sie in ihren Berufswahlpass einheften. Die Erweiterung des Unterrichts- bzw. Förderangebotes durch diesen Werkstattunterricht soll die Qualität im Bereich Berufsvorbereitung verbessern und die Schüler zu Selbständigkeit motivieren. Für den Werkstattunterricht bietet sich die Einbindung von Fachkräften/Handwerkern an, denn Handwerker können Kenntnisse, Fertigkeiten, Fähigkeiten fachkompetent vermitteln und die „Arbeitswelt“ authentischer darstellen. Die im Werkunterricht vermittelten Fähigkeiten können in Anlehnung an den in der beruflichen Bildung geprägten Begriff als „Schlüsselqualifikationen“ bezeichnet werden. Die über den eigentlichen Fachunterricht hinausgehenden Kompetenzen wie Zuverlässigkeit, Problemlösungsfähigkeit und das kausale Denken lassen das Werken zu einem Schlüsselfach werden. Inhalte des schulischen Unterrichts werden mit den berufspraktischen Erfordernissen eng verknüpft.
Unsere aktuellen Arbeitslehregruppen sind:
- Metall
- Holz
- Textil
- PC
- Berufsorientierung
- Reavis
- Garten- und Landschaftsbau
- Technisches Zeichnen
- Bewerbungstraining
Berufsorientierungsmaßnahme - BOM
Unser Partner "Lernen fördern e.V." bietet den Schüler*innen unserer Schule mit der Berufsorientierungsmaßnahme – BOM, Unterstützung und Begleitung im Prozess der Berufsorientierung an.
Zur Umsetzung der Maßnahme gehören folgende Bestandteile:
- Entwicklung und Durchführung passgenauer sozialpädagogischer Gruppenangebote zur Feststellung und Förderung arbeitsmarktrelevanter Schlüsselkompetenzen
- Berufsbilderkundung und Erkundung betrieblicher bzw. berufsschulischer Realität mit Hilfe verschiedener praxisnaher Methoden und Aktivitäten
- Praktikumsvor- und Nachbereitung in Ergänzung zu den Angeboten des schulischen Lehrplans / Berufswahlfahrplans.
- Begleitung und Beratung im Übergang in Ausbildung, Arbeit oder eine Anschlussmaßnahme
Praktische Umsetzung erfährt das Projekt durch Frau Eloisa Firmino-Ferrara. Sie ist, als Vertreterin des Vereins "Lernen fördern e.V." an der Albert-Schweitzer Schule tätig. Frau Firmino-Ferrara ist mittwochs an der Schule unter der Telefonnummer: 0251- 620659-48 zu erreichen.
Mail: e.firmino@lernenfoerdern-ms.de
Informationen zum Verein "Lernen fördern e.V.“ finden Sie im Internet unter: www.lernenfoerdern-ms.de
Die Berufsorientierungsmaßnahme – BOM wird durch das Amt für Schule und Weiterbildung der Stadt Münster ermöglicht.